Kälte für unterwegs
Auch ohne Stromanschluss lässt sich über mehrere Tage Kühles cool kühlen. Hier geht es um einige Möglichkeiten und meine Lösung.
Wenn man mehrere Sommertage auf dem Campingplatz verbringen und täglich grillen, kochen oder auch nur ein kaltes Getränk zu sich nehmen aber nicht regelmäßig einkaufen möchte, kommt man um eine verlässliche Kühlmöglichkeit nicht herum.
Die richtige Technik wählen
Nun gibt es einfache Kühltaschen, wie wir sie etwa bei einer Radtour mit Picknick dabei haben: Leicht, gut zu tragen, günstig und für den Transport auf dem Gepäckträger ideal. Allerdings ist aufgrund der schlechten Isolationsleistung spätestens am Abend dann auch Schluss mit der Erfrischung.
Eine weitere Idee sind kleine Kompressor-Kühlschränke oder aktive Kühlboxen. Hierfür wird Strom oder Gas benötigt - eine tolle Variante für den Einbau in Camper oder Boot und eine weniger mobile Lösung. Sie kühlen aber zeitlich unbegrenzt, der Temperaturunterschied zur Umgebung ist jedoch häufig ein entscheidender Faktor.
Die passive Kühlbox ist die dritte Variante und die, für die ich mich schließlich entschieden habe. Sie ist unabhängig von jeder Energiequelle und hält bei richtiger Verwendung dennoch über viele Stunden oder sogar Tage kalt. Für eine Reise mit dem Auto super, ansonsten sehr klobig und eher unpraktisch. Da wir Campingplatz oder Ferienwohnung in der Regel mit dem eigenen Auto anfahren, habe ich mir also eine Kühlbox angeschaut.
Modell und Größe
Mein Modell ist die kx25 von Petromax. Die Polyethylen-Box gibt es mit einem Fassungsvermögen von 25 oder 50 Liter und in den Farben sand, oliv oder weiß. Entschieden habe ich mich für die kleinere, sandfarbene Version. Wie bei jedem Ausrüstungsgegenstand gibt es auch hier günstige Supermarktangebote und Highend-Produkte. Ja, ich bin da eher bei zweitgenannten gelandet, aber die technischen Werte sprechen für sich und sie ist ein echter Hingucker. Die für die Isolation relevante Wandstärke, die Scharniere, Verschlüsse und Griffe sowie die Stabilität insgesamt lassen eine sehr lange Lebensdauer erwarten und den Preis letztlich mir gegenüber rechtfertigen. Details, wie rutschhemmende Gummifüße, Zurrpunkte oder sogar die Möglichkeit ein Schloss anzubringen, machen sie zu einem durchdachten Produkt. Mit den alten, in meiner Erinnerung stets blauen Kisten mit Bügelgriff, hat diese neue Generation nicht mehr viel gemein.
Vorteile
Mit unserer neuen Kühlbox sind wir absolut autark unterwegs und können sie mit handelsüblichen Kühlakkus oder Eis betreiben. Außerdem lässt sie sich auch als Sitzmöglichkeit oder Tisch nutzen und hat die richtige Höhe, um 1l-Flaschen im Stehen zu transportieren. Der Ablauf ist für die Reinigung ganz praktisch und man kann damit Schmelzwasser ablassen und oben wieder Eis hineinschmeißen.
Nachteile
Wenn man damit leben kann, dass die Box auch im leeren Zustand bereits recht schwer (10 Kilo!) ist, das Tragen alleine etwas unhandlich und der Preis stolz, hat man mit der Kühlbox viel Freude. Durch die systemrelevant dicken Wände entsteht ein leichtes Ungleichgewicht zwischen Innen- und Außenabmessungen. Bei ausreichend Platz im Kofferraum stellt das kein Problem dar, wenn der Kofferraum aber schon mit allen Camping- oder Urlaubssachen vollgestopft ist, kann es hier enger werden. Zwischen die Beine des Beifahrers passt auch die Version mit 25 Litern eher nicht. Die glänzende Oberfläche der Box ist etwas kratzempfindlich.
Eis oder Kühlpacks?
Beide Lösungen haben Vor- und Nachteile. Während Eiswürfel in Supermärkten oder an Tankstellen zu bekommen und bei der Notwendigkeit eine längere (Tief-)Kühlkette einzuhalten durch das dauerhafte Nachlegen gut zu gebrauchen sind, halten sie aufgrund der größeren Außenoberfläche insgesamt nicht so lange. Kühlpacks können immer wieder verwendet werden, und sorgen dafür, dass der Inhalt nicht nach einiger Zeit in Eiswasser schwimmt. Sie sind für den „stationären“ Einsatz und wenn es um Kühlschranktemperaturen geht meiner Meinung nach die bessere Lösung, deren Kauf sich schnell amortisiert. Größere Elemente sind hierbei effektiver als mehrere kleine.
Ich habe beim letzten Camping-Urlaub drei große Elemente (passen perfekt) und zwei kleine genutzt.
Weitere Tipps zum richtigen Kühlen
Eigentlich kann man beim Umgang mit einer Kühlbox nicht so ganz viel falsch machen. Es gibt aber eine Reihe von Ratschlägen, die zu einem optimaleren Kühlerlebnis führen.
- Nichts Ungekühltes einfüllen: Auch wenn es verlockend erscheint, sollte man vermeintliche Zwischenräume nicht mit Sachen ausstopfen, die gar nicht gekühlt werden müssen. Der gesamte Inhalt sollte zuvor längere Zeit in Kühlschrank oder -truhe gewesen sein.
- Vor und während des Befüllens sollte eine Kühlbox so kalt wie möglich sein: Also stellt man sie am Vorabend der Abreise nach Möglichkeit eher in den kühlen Keller als direkt in die Sonne. Möchte man empfindliches lange gefroren halten - beispielsweise den selbst geangelten Lachs aus dem Norwegenurlaub -, so würde ich auch bereits die leere Box mit Eis oder Kühlpacks über Nacht herunterkühlen.
- Schmelzwasser nur ersetzen: Luft taugt zur Kühlung deutlich schlechter als das Wasser. Erst wenn neues Eis nachgelegt wird, sollte es zuvor abgelassen werden.
- Leerräume vermeiden: Eine halbleere Box liefert deutlich schlechte Ergebnisse. Im Zweifelsfall lieber eine (vorgekühlte) Wasserflasche mehr mitnehmen, als den Raum ungenutzt zu lassen.
- Schatten hilft: Umso geringer der Temperatur-Unterschied zwischen innen und außen ist, umso besser. Also nach Möglichkeit eher ein schattiges Plätzchen unterm Baum als den heißen Kofferraum oder ein Ort in der prallen Sonne.
- So wenig öffnen wie möglich: Schau nicht alle fünf Minuten nach, ob alles noch da ist und nimm Dir lieber gleich zwei Bier raus.
- Kälte sinkt nach unten: Die Kühlpacks oder das Eis vor allem oben auf den Inhalt legen. Dadurch bleibt auch bei häufigeren Öffnen viel Kälte in der Box.
Fazit
Mit der Box sind wir wirklich sehr zufrieden. Vor allem die massive Ausführung von Petromax hält sicher ewig und macht noch viele Touren mit. Man muss allerdings berücksichtigen, dass der Anwendungszweck etwas beschränkt und für andere Einsätze eine leichte Kühltasche weiterhin das Produkt der Wahl ist.
Hat man so einen Brecher erst einmal angeschafft, nutzt man ihn nicht nur für Urlaubsfahrten oder den Campingplatz, sondern auch für den sommerlichen Großeinkauf von Kühlwaren oder als ergänzenden Getränkekühlschrank bei einer Gartenparty.
Übrigens: Der Box ist egal, ob sie Kälte innen oder außen lassen soll. Sie kann auch genutzt werden, um Speisen warm zu halten.
Hinweis: Ich habe den Artikel selbst gekauft und der Anbieter nicht den Artikel. Man kann meine Meinung also Werbung nennen, muss es aber nicht. Wenn ich etwas berichtenswert finde, schreibe ich einfach drüber.
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